Schachtsysteme und Abdeckungen
Pflastersteine und Bordsteine für den Straßenbau
In unserem Sortiment finden Sie eine breite Auswahl an Pflastersteinen und Bordsteinen
Sie strukturieren Verkehrsflächen im städtischen und ländlichen Raum, in welchen man mit ihnen Wege, Plätze und Gehsteige definiert.
Mit sorgfältiger Planung, kluger Auswahl und professioneller Verlegung unter Berücksichtigung von Faktoren wie Eigenschaften, Funktionen, DIN-Normen, Belastungsklassen u. ä. entstehen ästhetisch ansprechende und funktionale Außenflächen, die den aktuellen verkehrstechnischen Anforderungen mehr als gerecht werden.
Zu empfehlen ist prinzipiell, Planung und Ausführung auch privater Pflasterflächen von Fachunternehmen für Straßenbau durchführen zu lassen. Damit besteht neben dem Anspruch auf Gewährleistung die Möglichkeit, dass örtliche Gegebenheiten und fachlich fundierte Lösungsansätze mit einbezogen werden können.
DIN-Normen und Regeln
Die Richtlinien zum Aufbau typischer Pflasterflächen basieren auf den geltenden Regeln der Technik sowie auf den Regeln gemäß
Verkehrswegebauarbeiten (DIN18318)
Landschaftsbauarbeiten (DIN 18320)
zusätzlicher technischer Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Schichten ohne Bindemittel im Straßenbau (ZTV SoB-StB)
gilt für klassifizierte Straßen: technische Einbauhinweise für Straßenbauerzeugnisse aus Beton (nach RStO)
Betonsteine, Platten, Bordsteine und ihre Anforderungen
Die Abmessungen und Eigenschaften von gefügedichten Betonsteinen und -platten sowie Bordsteinen sind in der DIN EN 1338, DIN EN 1339 und DIN EN 1340 definiert.
Eine Ausnahme bilden haufwerksporige Steine, die nicht von diesen Normen, sondern von der BDB-Richtlinie für die Herstellung und Güteüberwachung von wasserdurchlässigen Pflastersteinen aus haufwerksporigem Beton erfasst werden.
Die Konformität des Produkts mit den DIN EN-Normen wird mit dem europäischen CE-Kennzeichen bestätigt, das seit 2005 für Betonprodukte gilt. Die CE-Kennzeichnung ist auf Paketaufklebern und Lieferscheinen zu finden.
In Europa werden unterschiedliche Anforderungen an die Bauprodukte gestellt. Daher definiert jedes Land seine nationalen Qualitätsanforderungen und -standards neben den europäischen Normen. Für Deutschland gelten die Technischen Lieferbedingungen (TL).
TL Pflaster-StB: Technische Lieferbedingungen zur Herstellung von Pflasterdecken und Plattenbelägen (gilt nur für Lieferung von Bauprodukten in ungebundener Ausführung).
Eine Klassifizierung der Produktqualitäten erfolgt mit Buchstaben-Kennungen. Des Weiteren enthalten die TL Pflaster-StB zusätzliche Anforderungen gegenüber den europäischen Normen.
Über das Längen-Dicken-Verhältnis werden Betonsteinpflaster und Betonplatten eingeteilt
(L = Länge, d = Dicke):
Betonsteinpflaster: Faktor L/d ≤ 4 DIN EN 1338
Betonplatten: Faktor L/d > 4 DIN EN 1339
Für Bordsteine gelten die DIN EN 1340 und die DIN 483 als Ergänzungsnorm national.
Bezeichnungen laut DIN und Bedeutung
D: Pflasterstein, Platte, Bordstein sind widerstandsfähig gegen Frost-Tausalz-Beanspruchung und bilden die höchste Klasse des Widerstands gegen Witterungseinflüsse.
I: Pflasterstein, Platte, Bordstein erfüllen die höchste Klasse für den Abriebwiderstand (auch als Verschleißwiderstand bekannt)
K: rechteckiger Pflasterstein / Platte mit je einer Diagonale von mehr als 300 mm. Die max. Differenz beider Diagonalen beträgt je nach Größe der Platte 3 oder 6 mm.
P: Bei einer Platte sind je nach Größe Maßabweichungen von + 2 mm (+ 3 mm) in der Länge/Breite und ± 3 mm in der Dicke zulässig.
U: Eine Platte erfüllt aufgrund ihres Betongefüges die höchste Klasse für mechanische Festigkeit. Die Biegezugfestigkeit liegt i. d. R. über 5 N/mm2.
L: Eine Platte erfüllt die höchste Klasse für die Differenz zweier Diagonalen Zahl (Beispiel 7): Eine Platte erfüllt die Bruchlastklasse 70.
T: Ein Bordstein erfüllt die maßgebende Klasse nach TL-Pflaster-Stb für die Biegezugfestigkeit.
Betonpflastersteine
Für Pflastersteine gelten folgende Bezeichnungen (den Festlegungen der DIN EN 1338 und TL Pflaster-StB entsprechend):
Pflasterstein aus Beton DIN EN 1338 Qualität DI (für alle Steine mit Diagonalen kleiner oder gleich 300 mm)
Pflasterstein aus Beton DIN EN 1338 Qualität DIK (für alle Steine mit Diagonalen, die größer als 300 mm sind)
Betonplatten
Für Platten ergeben sich folgende Bezeichnungen (den Festlegungen der DIN EN 1339 und TL Pflaster-StB entsprechend):
Platte aus Beton DIN EN 1339 Qualität DILPU7
Alle übrigen Eigenschaften, wie die Oberflächenebenheit u. a., sind durch den Bezug „DIN EN 1339“ bereits festgelegt. In einer Ausschreibung muss die äußere Beschaffenheit einer Platte definiert werden, bspw. durch die Angabe der Maße, Farbe, Oberflächenbeschaffenheit, Fasenausbildung etc.
Bordsteine aus Beton
Für Bordsteine gelten folgende Bezeichnungen (den Festlegungen der DIN EN 1340 und TL Pflaster-StB entsprechend):
Bordstein aus Beton DIN EN 1340 Qualität DIT
Eigenschaften von Pflastersteinen
Eigenschaften, Funktionen und Verlegearten machen Pflastersteine zu einem wichtigen Material für die Gestaltung von Gehwegen, Plätzen, Auffahrten und anderen befestigten Flächen.
Materialien:
Pflastersteine werden aus Beton, Naturstein, Klinker oder Keramik hergestellt. Jedes Material bringt seine eigenen spezifischen Eigenschaften mit sich, die den Einsatzbereich beeinflussen.
Oberflächenbearbeitung:
Die Oberfläche der Pflastersteine erhält durch eine entsprechende Bearbeitung eine andere Optik: glatt, gestrahlt, gebürstet oder genutet. Das hat aber nicht nur optische Auswirkungen, sondern beeinflusst die Rutschfestigkeit und die Pflegeleichtigkeit.
Formen und Größen:
Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten: Pflastersteine gibt es in vielen Formen und Größen, von rechteckigen Klinkersteinen über quadratische Betonpflaster bis hin zu polygonalem Natursteinpflaster.
Belastbarkeit:
Je nach Verwendungszweck müssen Pflastersteine unterschiedliche Belastungen aushalten können. Hochbelastbare Varianten eignen sich für stark frequentierte Verkehrsflächen, während andere Pflastersteine für Gehwege und Radwege geeignet sind.
Pflastersteine und ihre Funktionen
Befestigung von Flächen:
Die Hauptfunktion von Pflastersteinen liegt in der Befestigung von Flächen. Sie dienen dazu, Gehwege, Plätze, Auffahrten und andere Verkehrsflächen zu gestalten und zu stabilisieren.
Entwässerung:
Pflastersteine gewähren in Kombination mit speziellen Versickerungssystemen eine effiziente Entwässerung, wodurch die Bildung von Pfützen verringert und Überflutungen verhindert werden können.
Gestaltungselement:
Neben ihrer funktionalen Rolle sind Pflastersteine auch ein wichtiges Gestaltungselement im Straßenbau. Die Vielfalt an Formen, Farben und Oberflächenstrukturen erlaubt es, ästhetisch ansprechende Plätze und Flächen zu kreieren.
Pflasterfuge als unsichtbare Verbindung
Die Pflasterfuge füllt bei der Verlegung von Pflastersteinen den Raum zwischen den einzelnen Steinen und hat mehrere wichtige Funktionen. Zum einen ermöglicht sie ein Versickern von Regenwasser, verhindert Staunässe und schützt so vor Frostschäden. Zum anderen verleiht die Pflasterfuge der Fläche Flexibilität, wodurch sich kleinere Unebenheiten ausgleichen lassen. Dies trägt zur Langlebigkeit der Pflasterfläche bei. Verschiedene Materialien stehen für die Verfugung zur Auswahl, darunter Sand, Splitt oder Fugenmörtel, abhängig von den Anforderungen eines Projektes.
Funktionen der Pflasterfuge
Elastizität zwischen den Steinen
Horizontale Lastübertragung von Stein zu Stein
Kompensation von Maßtoleranzen
Anpassung bei Maßänderungen infolge Temperaturschwankungen (keine Rissbildung im Betonpflaster)
Optische Trennlinie zwischen den Steinen
Aufbau einer Pflasterfläche
Der Aufbau einer Pflasterfläche ist von großer Bedeutung, um eine langfristige Stabilität und Funktionalität zu gewährleisten. Der Unterbau spielt hierbei eine entscheidende Rolle. In der Regel besteht dieser aus einer Schicht aus Schotter oder Frostschutzmaterial, die für eine gleichmäßige Verteilung der Lasten sorgt und gleichzeitig eine ausreichende Entwässerung gewährleistet. Die Pflastersteine selbst werden auf einer Bettungsschicht verlegt, wobei auf eine genaue Ausrichtung und ein gleichmäßiges Gefälle zu achten ist. Eine fachgerechte Verdichtung des Unterbaus ist entscheidend, um Setzungen und Unebenheiten zu vermeiden.
Belastungsklassen
Pflasterflächen unterliegen unterschiedlichen Belastungen, sei es durch Fußgänger, Fahrzeuge oder sogar schwere Lasten wie Lieferfahrzeuge. Um diesen unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden, werden Pflastersteine in verschiedene Belastungsklassen eingeteilt. Diese Klassen reichen von leichter Belastung für Fußgängerzonen bis hin zu schwerer Belastung für Verkehrsflächen mit hoher PKW-Frequenz oder Industrieanwendungen. Die Auswahl der richtigen Belastungsklasse ist entscheidend für die Langlebigkeit und Sicherheit der Pflasterfläche.
Ökologische Betonpflasterbeläge
Diese verschiedenen Öko-Pflastersysteme sind zu unterschieden:
Pflaster aus haufwerksporigem Beton
Aufgrund der offenporigen Steinstruktur wird das Wasser aufgenommen und versickert.Pflaster mit dauerhaft aufgeweiteten Fugen
Um ein breites Fugenmaß von > 0,8 cm zu halten, wird ein speziell geformter Abstandhalter eingebaut. Für eine dauerhafte Versickerungsfähigkeit werden die Fugen mit einem wasserdurchlässigen Mineralstoffgemisch versehen. Die Fugen könnten auch begrünt werden, wodurch das Wasser aber vorwiegend gespeichert und nur geringfügig abgeführt würde. Nach dem Regen würde das Wasser verdunsten.Pflaster mit Aussparungen im oder am Stein
Der geöffnete Anteil beträgt bei diesen Pflastersystemen über 10 %. Es besteht die Möglichkeit die Sickeröffnungen zu begrünen oder mit einem durchlässigen Splitt zu versehen.
Ökologische Betonpflasterbeläge können im Grunde überall verwendet werden. Einzige Ausnahme ist dort, wo mit wassergefährdenden Stoffen umgegangen wird. Außerdem ist bei diesen Belägen auf den Einsatz von Taumitteln im Winter prinzipiell zu verzichten.
Pflasterdecke gegen Lärm?
Zu den wichtigen Anliegen von Genehmigungsbehörden und Bauträgern im öffentlichen Bereich zählt der Emissionsschutz. Verkehrslärm wird als Belastung direkt wahrgenommen. Die Geräusche eines fahrenden Kraftfahrzeugs setzen sich zusammen aus Antriebsgeräusch und Rollgeräusch. Die Fahrgeschwindigkeit hat keinen Einfluss auf das Antriebsgeräusch, wohl aber auf das Rollgeräusch.
Die Geräuschentwicklung ist bei Pflasterdecken abhängig von Größe, Format, Struktur der Steine, Verlegemuster, Oberfläche sowie der Fugen- und Fasenbreite. Häufig wird Betonpflaster als lauter Straßenbelag empfunden. Mit entsprechender Verlegetechnik können viele Betonpflastersteine eine vergleichsweise leise Fahrbahndecke ergeben. Zu diesem Zweck wird empfohlen, den Belag im Fahrwegbereich im Diagonalverband zu verlegen und Verbundsteine mit diagonalen Fugen zu wählen. Außerdem sollten größere Formate mit einer sog. Mikrofase (≤ 2 mm) oder ohne Fase gewählt werden.
Bordsteine und Bauformen
Häufig werden Borsteine aus ein-bis zweischichtigem Beton auch als Kant- oder Randsteine bezeichnet. Für Deutschland und die angrenzenden Nachbarländer gilt eine Bordsteinhöhe von 10-15 cm zwischen Gehweg und Fahrbahn, um Fußgänger vor dem Verkehr zu schützen. Spezielle Tiefbordsteine finden sich da, wo sich Verkehrsflächen aufgrund geringerer Gefahren nicht so stark unterscheiden müssen.
Bordstein-Bauarten
Hohe Borde
Einbau über Fahrbahnebene: 8 - 12 cm
Trennfunktion: Fahrbahn & Parkstreifen - Geh- & RadwegHalbhohe Borde
Einbau über Fahrbahnebene: 4 - 6 cm
Trennfunktion: Fahrbahn - Geh- & Radweg, ParkstreifenNiedrige Borde
Einbau über Fahrbahnebene: 0 - 4 cm
Trennfunktion Fahrbahn - Geh- & Radweg, Parkstreifen
Verschiedene Arten von Bordsteinen
Randbefestigungen wie Bordsteine gehören zum Straßenbild, denn sie erfüllen wesentliche Aufgaben verkehrstechnischer Art. Mit ihrer Hilfe werden Verkehrsbereiche getrennt und markiert, Flächen befestigt, Straßen entwässert und die Sicherheit im Verkehr gewährleistet. Bordsteine werden je nach Funktion ausgewählt. Ein Hochbordstein zum Schutz von Fußgängern ist 15-18 cm breit und sollte 25-30 cm hoch sein. Zugunsten der Autoreifen wird er etwas angeschrägt.
Ein Rundbordstein für abgesenkte Überwege oder Zufahrten ist genauso breit, allerdings mit 18-22 cm etwas niedriger. In Deutschland sorgt der Rundbordstein mit 3 cm Höhenunterschied zur Fahrbahn für eine bessere Barrierefreiheit, was bedeutet, dass er auch von einem Rollstuhl gut zu überwinden ist. An Fahrbahninseln kommt ein angeschrägter Flachbordstein mit 10-30 cm Breite und 20-25 cm Höhe zum Einsatz. Speziell zur Abgrenzung von Grundstücken und Wegen und zur Befestigung von Flächen wird der nur 8-10 cm breite aber 20-30 cm hohe Tiefbordstein verbaut.
Kurvensteine
In Kurvenbereichen werden Kurvensteine eingesetzt, die bereits konvex oder konkav geformt sind. Alternativ gibt es modifizierte Bordsteinsysteme für den Rand- und Kurvenbereich, um die Verlegung mehrerer Steine zu sparen, wie z. B. das Rinnenbord, das Rundbord und Rinnenplatte in einem ist.
Die Berechnung von Bordsteinkurven ist abhängig vom Radius und kann nach der Sichtseitenregel erfolgen, ausgehend von der Blickperspektive der Straßenachse einer Kurve hin zur Randeinfassung. Die Außensehne der Randeinfassung (Außenbogen) befindet sich im inneren Kurvenbereich, die Innensehne der Randeinfassung (Innenbogen) liegt im äußeren Kurvenbereich.
Rund-, Rinnen- und Muldensteine
Der flexible Einsatz von Rundbordsteinen für ein günstigeres Überwinden, z. B. bei Einfahrten, wird durch verschiedene Ausführungen, wie Absenk-, Radien- oder Normalsteine u. ä. möglich. Des Weiteren sorgen Hochborde und Tiefborde dafür, verschiedene Verkehrsflächen voneinander zu trennen und Rasenkanten, um Grünflächen einzugrenzen.
Neben gewöhnlichen Bordsteinen gibt es modifizierte Lösungen, wie z. B. den Bordrinnenstein, der in seiner kombinierten Form als Bordstein und Rinne für doppelten Nutzen sorgt. Sogenannte Muldensteine werden auf Entwässerungsrinnen ausgerichtet und befinden sich mitten auf der Fahrbahn.